Welttag des Gorillas - World Gorilla Day

Der 24. September ruft mit dem Welttag der Gorillas (engl. World Gorilla Day) zum Schutz der Primatenfamilie der Menschenaffen (lat. Hominidae) auf. Zugleich ehrt dieser Aktionstag auch die Arbeit der Zoologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey (1932 – 1985), die sich dem Schutz der Tiere verschrieben zu Lebzeiten verschrieben hatte.

Wer hat den World Gorilla Day ins Leben gerufen?

Der World Gorilla Day geht auf die Initiative des Dian Fossey Gorilla Fund und das Jahr 2017 zurück. Dabei widmet sich diese internationale Forschungs- und Tierschutzorganisation auch heute noch dem Schutz der Gorillas und leitet das Karisoke-Forschungszentrum, das Fossey 1967 mit ihrer täglichen Überwachung der Gorillas und den Patrouillen begründet hat. Der Fossey Fund ist das älteste und größte kontinuierlich betriebene Gorillaprojekt der Welt und verfügt über eine der größten wissenschaftlichen Datenbanken zu allen Arten. Die Wurzeln der Organisation reichen allerdings noch weiter zurück.

1978 gründete Dian Fossey den Digit Fund, um die immer wiederkehrenden Morde an Berggorillas im Gebiet der Virunga-Vulkane in Ruanda durch Wilderer zu verhindern. Nach dem Tod von Digit, einem Gorilla, der zuvor von Wilddieben enthauptet worden war, benannte sie die Stiftung nach ihm. Nach Fosseys Tod wurde der Digit Fund in Dian Fossey Gorilla Fund International umbenannt.

Weshalb fällt der Weltgorillatag auf den 24. September?

Die Wahl des 24. Septembers ist eine historische Reverenz an die Arbeit der US-amerikanischen Zoologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey. Siehe für einen ähnlich gelagerten Aktionstag auch den Beitrag zum Internationalen Tag der Biber (engl. International Beaver Day) am 7. April.

Denn am 24. September 1967 schlug Dian Fossey ihre beiden Zelte auf und begann mit der bahnbrechenden Erforschung der Berggorillas in den Wäldern Ruandas. Anlässlich des 50. Jahrestags der Arbeit des Dian Fossey Gorilla Fund wurde dieser Beitrag aus dem Kalender der Umweltaktionstage im Jahr 2017 ins Leben gerufen.

Ziele und Intention: Worum geht es dem World Gorilla Day?

Der Name ist hier natürlich Programm. Denn der 24. September als World Gorilla Day möchte ein öffentliches Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes dieser Menschenaffen schaffen. Damit steht er in direkter inhaltlicher Verwandtschaft zum Internationalen Tag des Orang-Utans (engl. International Orangutan Day) am 19. August.

Dabei sind diese Menschenaffen primär durch zwei Faktoren bedroht: Wilderei und die Zerstörung ihres Lebensraumes durch den Menschen. Hier werden neben der Umweltverschmutzung hauptsächlich Rodungen für Straßenbau, Bergbau und andere Infrastrukturprojekte als Ursache genannt.

Tierschützer und Wissenschaftler verweisen im Kontext der zunehmenden Nähe zum Menschen auf eine weitere Gefahr. Die Verbreitung zoonotischer Krankheitserreger wie Masern oder Tuberkulose, die vom Mensch auf die Tiere überspringen können.

Seit der ersten Auflage des Weltgorillatages im Jahre 2017 hat der Fossey-Fonds seine Bemühungen um den Schutz und die Erhaltung der Gorillas und ihrer natürlichen Lebensräume verstärkt und die Lebensgrundlagen der Menschen in den umliegenden Gemeinden unterstützt. So schützt die Organisation heute fast 600.000 Hektar einiger der artenreichsten Wälder der Erde, die schätzungsweise eine Viertelmilliarde Tonnen Kohlenstoff enthalten und für die Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung sind.

Der World Gorilla erhält weiterhin Unterstützung durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNO Environment Programme – UNEP). UNEP hat zwei internationale Abkommen initiiert, die zur Erhaltung der Gorillas und anderer gefährdeter Arten beitragen:

Die Convention on Migratory Species enthält ein Gorilla-Abkommen, das Regierungen und anderen Parteien einen rechtsverbindlichen Rahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gorillapopulationen und ihrer Lebensräume bietet. Die Demokratische Republik Kongo, Ruanda und Uganda gehören zu den acht Vertragsparteien des Abkommens.

Mit der Convention on the International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES) wird der internationale Handel mit über 38 700 Pflanzen- und Tierarten geregelt.

Text: veröffentlicht am 24. September 2022 von Sven Giese >>>