KIKI - Ein trauriges Schicksal

Einer der traurigsten Geschichten von Gorillas in deutschen Zoos, ist die von KIKI.

Sie wurde am 25. April 2007 im Heidelberger Zoo geboren. Das Gorillakind war jedoch sehr krank und wurde mehrfach in der Heidelberger Universitätsklinik behandelt. Ein paar Wochen war sie auch in der "Aufzuchtstation der Stuttgarter Wilhelma" untergebracht. Man entschied sich jedoch dagegen sie dort aufwachsen zu lassen und holte die Kleine zurück nach Heidelberg. Mutter DOBA nahm die Kleine jedoch nur teilweise bis gar nicht an. Tierpfleger griffen ein und zogen die Kleine hauptsächlich mit der Flasche groß. Dank Vater BOBO, der immer beschützend seiner Tochter gegenüberstand konnte sie sogar zurück in die Gorilla-Familie integriert werden. 

Sie spielte allerdings kaum mit ihren Artgenossen und verkroch sich in die Ecken. Ihr Wachstum war verzögert und sie hatte immer wieder epileptische Anfälle. 2013 war ein schlimmes Jahr in Heidelberg. Ein ihr sehr vertrauter Tierpfleger verstarb. Aber nicht nur er, sondern auch der kleine KIU und dann ihre Mutter innerhalb eines Monats. Ihre Mutter DOBA verstarb an einer unerklärlichen Krankheit. Die 17jährige Gorilladame hat normal gegessen, doch nahm sie immer mehr ab. Am Ende bestand sie nur aus Haut und Knochen. Wochenlang hat ein internationales Team (darunter auch ihre Tierpfleger aus der Kindheit) um das Leben der Gorilladame gekämpft. Am Ende entschied man sich, DOBA einzuschläfern.

 

Halbbruder BANJOKU verließ im Juli 2013 als "großer Junge" die Gruppe. Immer wieder war es zu Streitereien zwischen ihm und seinem Vater BOBO gekommen. Mittendrin war die kleine KIKI, die oft genug nicht rechtzeitig sich wegducken konnte. Nach dem Weggang von BANJOKU dachte man, es kehre etwas Ruhe in die Gruppe ein. Doch KIKI zog sich noch mehr wie sonst in "ihr Schneckenhaus" zusammen. Das Spielen mit dem damals 3jährigen KWAME wurde zunehmends rabiater. Vater BOBO spielte viel mit KWAME und KIKI hatte keine Bindung zu den verbliebenen Damen ZSA ZSA und der inzwischen sehr dominanten N'GAMBE, der Mutter von Stammhalter KWAME.  

KIKI im Heidelberger Zoo / © Foto: Heike Arranz Rodriguez
KIKI im Heidelberger Zoo / © Foto: Heike Arranz Rodriguez

Nach 7 Jahren zog man endlich die Konsequenzen. KIKI zog am 16. September 2014 nach Antwerpen/Belgien um. Den Transport hatte sie hervorragend überstanden. Schon nach wenigen Tagen konnte die Absperrung teilweise um ihr neues Gehege aufgehoben werden. Mit den Tierpflegern hat sie sich angefreundet. Nun begann so langsam die Annährungsphase an die Antwerpener Gorillafamilie, die körperlich der kleinen Gorilladame völlig überlegen sind. Aber sowohl AMOHORO wie auch VICTORIA waren sehr friedlich der Kleinen gegenüber eingestellt. Man hat Sichtkontakt und zeigt Interesse ohne dabei aufgeregt zu sein. Auch Silberrücken KUMBA zeigte Interesse an der Kleinen und wirkt dabei sehr neugierig. Allein MAMBELE wirkte sehr aufgeregt, doch sie versucht immer wieder mit Ästen oder Stöcken Kontakt zu KIKI aufzunehmen.

KIKI selbst ist sehr aufgeweckt. Sie bewegt sich viel und hat scheinbar großen Appetit. Sie frisst so gut, dass sie schon ein paar Kilo zugelegt hat. Zudem zeigte KIKI etwas, was ich noch nie bei ihr in Heidelberg gesehen habe. - KIKI klettert (so weit das ihre doch recht kleine Behausung zulässt) und tritt selbstbewusst auf.

KIKI im Zoo Antwerpen (Belgien) / © Foto: Heike Arranz Rodriguez
KIKI im Zoo Antwerpen (Belgien) / © Foto: Heike Arranz Rodriguez

Im Weiteren Verlauf des Jahres 2015 konnte sie in die Gruppe integriert werden. Die um einen Meter größere AMAHORO verstand sich sehr gut mit KIKI und nahm sie unter ihre Fittiche. Es keimte Hoffnung für die Kleine auf. Vor allem auch, weil man ihre epileptischen Anfälle scheinbar seitens der Tiermediziner im Antwerpener Zoo in den Griff bekam. 

Anfang 2016 verstarb KUMBA, der Silberrücken der Antwerpener Gruppe. Nach nur 7 Wochen holte man sich seitens des EEP's einen neuen Silberrücken ins Antwerperner Gorilla-Haus. 

KIKI hatte im April 2016 erneut einen Epilepsie-Anfall und war getrennt (hierüber gibt es widersprüchliche Aussagen seitens des Zoos Antwerpen) von der restlichen Gruppe  MATADI, der neue Silberrücken erschreckte sich so arg über den Anfall, dass es zu einer heftigen Attacke kam. Er biss so stark zu, dass Professoren der Universität Gent alles versuchten um KIKI's Leben zu retten. In einer aufwendigen OP entschieden die Mediziner letztendlich den rechten Arm zu amputieren. KIKI erholte sich gut von der Operation, aß und bewegte sich normal mit nur einem Arm. Sie hatte sogar wieder Kontakt mit AMAHORO. Doch im Juli verschlechterte sich ihr Zustand. Am 13. Juli 2016 hörte sie auf zu atmen und verstarb im Alter von nur 8 Jahren. 

 

>>> Bericht über KIKI's Ableben 

"Kiki wurde vor acht Jahren im Zoo von Heidelberg geboren. Schon seit ihrer Jugend litt sie an Epilepsieanfällen. Weil sie in der Heidelberger Gorillagruppe nicht akzeptiert wurde, wurde sie an den Zoo von Antwerpen vermittelt. Dort bildete sie mit dem Silberrücken Matadi und den Gorillaweibchen Amahoro und Mambele eine harmonische Großfamilie." - heißt es in einem deutschsprachigen Nachruf 

 


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©  Juli 2020 / Heike Arranz Rodriguez